Sa, 12.11., 22.00 Uhr, DT-Hauptbühne, Theaterplatz 11
David Helbock p Raphael Preuschl bass-ukulele Reinhold Schmölzer dr
Zwar kennen neuerdings immer mehr Jazzfreunde seinen Namen, doch der Pianist David Helbock ist alles andere als ein Shootingstar. Im Gegenteil: Ganz organisch und beharrlich hat sich der einunddreißigjährige Österreicher seine Anerkennung als eine der interessantesten jungen Stimmen im europäischen Jazz erarbeitet. Sein kraftvolles, gegen den Strich gebürstetes Spiel ist originell und mitreißend, gleich ob er mit seinem multi-instrumentalen Trio Random/Control spielt oder – wie auf dem Göttinger Jazzfestival – in der klassischen Klaviertrio-Besetzung.
Klassisch? Nun ja, fast. Denn neben dem Schlagzeuger Reinhold Schmölzer zählt mit Raphael Preuschl ein Bassist zur Rhythmusgruppe, der mit leichtem Gepäck reist: Er spielt Bass-Ukulele. Das kraftvoll-virtuose Interplay der drei hat sich in vielen Jahren des Tourens rund um den Globus entwickelt. Sie gastierten in Mexiko und Australien, spielten in Tschechien und Marokko, in Kuala Lumpur, Addis Abeba und Wladiwostok. Die ganze Live-Energie ging jüngst ein in „Into the Mystic“, Helbocks dreizehntes Album und sein Debüt beim Label ACT.
Der dynamische Groove seines Spiels und der etwas struppige Charme seiner Kompositionen sind geschult an seinen beiden Helden Hermeto Pascoal und Thelonious Monk. Pascoals bedingungslose Hingabe fasziniert ihn ebenso wie Monks individueller Stil, „Komposition und Improvisation zu vereinen, statt sie auf die alte Art zu trennen“. Der gebürtige Vorarlberger und inzwischen Wahlberliner Helbock ist ein variabler Virtuose, der den Nonkonformismus verinnerlicht hat und dem die Ideen nie auszugehen scheinen.