Fr, 10.11., 20.00 Uhr, DT-Hauptbühne, Theaterplatz 11
Tony Allen dr Matthias Allamane b Jean-Philippe Dary keys Indy Dibongue g Yann Jankevitch sax Nicolas Giraud tp
Art Blakey, Max Roach, Kenny Clarke – so hießen die Helden des jungen Tony Allen, ihre Alben beschaffte er sich, so gut das ging in Nigerias Hauptstadt Lagos. Dort wurde Tony Oladipo Allen 1940 geboren. Jazz fand im fernen Amerika statt, die Musik seiner Zeit hieß Highlife. Auch Fela Kuti spielte sie, der Übervater der nigerianischen Musik. Tony Allen wurde sein wichtigster Begleiter. Gemeinsam entwickelten sie den Afrobeat, diese brodelnde Mischung aus Yoruba-Musik, Jazz und dem Soul eines James Brown. Nach über zwanzig Jahren als treibende Kraft in Kutis Band Africa ’70 orientierte sich Tony Allen neu und zog nach Paris. Dort lebt er noch heute und ist voller Neugierde unterwegs in den verschiedensten Stilen.
Langer Rede kurzer Sinn: Tony Allen ist groß. Die oszillierende, treibende Musik seines fantastischen neuen Albums „The Source“ (Blue Note) präsentiert Tony Allen auf dem Göttinger Jazzfestival als exklusives Deutschlandkonzert. Ihre Wurzeln liegen in Jazz und Afrobeat und vor allem im singulären Zugriff des 76-jährigen Schlagzeugers, der nicht auf Effekte setzt, sondern sich auf die tiefgründige Dynamik des Rhythmus konzentriert. „Ich wollte Jazz spielen, zu dem man immer noch seinen Kopf bewegen kann“, sagte er dazu. Ihn begleiten teils langjährige Spielpartner, exzellente Musiker aus Frankreich und Kamerun. Sein Sextett verknüpft auf genuine Weise die Formsprache des Jazz mit dem Spirit und Groove afrikanischer Rhythmik.